Krebsvorsorge

Der Prostatakrebs ist mit 20% die häufigste männliche Krebsform und die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache. Der Prostatakrebs entsteht vorrangig im äußeren Teil des Organs und ist nur bei 8-17% der Männer vom Enddarm her mit dem Finger zu ertasten.

Offenbar spielen Ernährung und erbliche Belastungen eine große Rolle für die Krebsentstehung. Da nur die wenigsten Männer regelmäßig zur Vorsorge gehen (1 x jährlich !) bedeutet eine Verschleppung der Erkrankung durch eine verspätete Diagnosestellung eine weitere Gefahr.

Durch die verbesserten Behandlungsmethoden ist die Sterblichkeit bei rechtzeitig erkannten Tumoren in den letzten Jahren deutlich gesunken. Da aber im heilbaren Stadium meistens noch keine Symptome bestehen, ist die Früherkennungsuntersuchung besonders wichtig.

Die urologische Vorsorgeuntersuchung der gesetzlichen Krankenkassen umfasst neben der Messung des Blutdrucks und der Stuhluntersuchung auf Blut nicht mehr als nur das Abtasten der männlichen Geschlechtsorgane. Ein Ultraschall ist nicht vorgesehen. Allerdings kann durch die alleinige Tastuntersuchung ein Prostatakrebs oft erst im Spätstadium entdeckt werden.

Mit einer mehr als 5mal so hohen Treffsicherheit ist die frühzeitige Erkennung des Prostatakrebses durch die zusätzliche Bestimmung des PSA-Werts im Blut (Prostata-spezifisches Antigen) und die spezielle Ultraschalluntersuchung der Prostata durch den After möglich. Bei auffälligen Befunden kann die Diagnose durch eine Gewebeprobe gesichert werden.

Durch die Ultraschalluntersuchung der Nieren können Tumore, Steine oder eine Urinabflussbehinderung einfach und frühzeitig erkannt werden, auch hier treten Symptome oft erst im Spätstadium auf.

Blasenkrebs ist der zweithäufigste urologische Tumor und tritt besonders oft bei Patienten mit einem vorangegangenem Krebsleiden der Prostata oder der Nieren auf, außerdem bei Rauchern und bei Menschen mit beruflichem Kontakt zu bestimmten Lösungsmitteln. Auch Patienten mit chronischen Entzündungen der Blase oder Harnabflussstörungen tragen ein erhöhtes Risiko. Für die Frühdiagnose steht mit dem NMP22 ein einfacher Urintest zur Verfügung. Dieser kann auch Tumore des oberen Harntrakts (Nierenbecken und Harnleiter) nachwiesen.

Die gesetzlichen Krankenkassen sind nicht verpflichtet, die Kosten für die genannten Vorsorgeuntersuchungen zu übernehmen, es handelt sich um so genannte Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), die Abrechnungen der Leistungen erfolgt nach der amtlichen Gebührenordnung für Ärzte GOÄ.